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BAGAGE News N° 10 vom 09.12.2024

Locker bleiben

Interview mit unserem Kollegen Peter Rist, der nach 40 Jahren in der FABRIK in den "Ruhestand" geht

BAGAGE News: Wie sahen Deine ersten Tage in der Fabrik aus?

Peter Rist: Ich habe mich 1987 um eine Stelle bei der Kindergruppe in der FABRIK beworben und die Elternversammlung sollte über meine Einstellung beschließen. Da wurde ich sehr intensiv befragt, auch nach meiner politischen Gesinnung. Es hat mich tatsächlich an die Gewissensprüfung zur Kriegsdienstverweigerung erinnert. Eigentlich war ich ziemlich unter Druck, einen Job zu finden, das erste Kind war schon da. Ich konnte aber trotzdem relativ locker bleiben und bekam schließlich die Stelle.

Die Räumlichkeiten waren insgesamt ziemlich versifft, alles hat nach Rauch gerochen. Zu dieser Zeit schien es normal, dass die Eltern beim Abholen auch im Gruppenraum geraucht haben. Die Krönung war der alte Theatersaal (heute Move-Raum), wo alle Veranstaltungen, auch Punkkonzerte, stattfanden mit einem ekligen roten versifften Teppichboden mit Kippen, Brandlöchern und Kaugummi drin. Überall standen noch zerbrochene Biergläser, viele mit Bierresten drin. Dazwischen haben die Kinder gespielt. 

Die Kindergruppe war ein wilder Haufen, alle sind wild rumgesprungen, aber wir haben das eigentlich ziemlich gut in den Griff bekommen. Mit den Kindern hatten wir gar keine Probleme, mit den Eltern teilweise schon. 

1992 habt Ihr mit BAGAGE begonnen. Wie seid Ihr auf die Idee gekommen und was war Deine Rolle in dieser Gründerzeit?

Es waren sieben Gründungsmitglieder bei der Gründungsversammlung im Häusle von Thomas (Stadelmann) in Königschaffhausen. Thomas, Udo, Dagi, Ute, Mariton, Andrea und ich. Thomas und Udo (Lange) hatten die Idee entwickelt. Udo war schon lange als freiberuflicher Referent für verschiedene Träger unterwegs gewesen. Der Gedanke, nicht mehr herumzureisen, sondern in Freiburg, in der FABRIK einen Ort für Fort- und Weiterbildungen zu schaffen war geboren und wurde dann über die Vereinsgründung umgesetzt. 

Der Neubau bzw. Umbau des Hinterhauses (ehemals ein Lagerschuppen) kam genau zu diesem Zeitpunkt und war der ideale Start für BAGAGE. Am Anfang habe ich mitgeholfen beim Renovieren, dann hatte Udo kurz vor der Eröffnung einen Bandscheibenvorfall und ich musste noch mehr einspringen. Dann habe ich halb in der Kindergruppe und halb mit Thomas und Udo gearbeitet. Ich zwar Mitgründer, aber meine Rolle war zunächst die des Helfers, ich habe viel Handwerk gemacht und später dann auch viel Organisation.

BAGAGE hat sich stetig weiterentwickelt. Thomas und Udo haben am Anfang die meisten Fortbildungen selbst durchgeführt. Ich selbst habe auch Fortbildungen gegeben, immer praktische Themen wie Holzwerkstatt und Weiden-Spiellandschaften, Mosaik und Kräuterspirale. Als gelernter Werkzeugmacher war ich das Handwerk gewohnt. Mosaizieren kannte ich von den Baustellen. Damals haben wir neben den Fortbildungen auch schon gebaut. Ich habe viel von Brauxi (Martin Braucks) gelernt. Udo hatte schon vor BAGAGE Weidenhäusle gebaut, die waren aber noch „grottig“ oder sehr experimentell, das ist vielleicht das schönere Wort. Wir haben das dann zusammen ziemlich perfektioniert. Schließlich haben wir ganze Dörfer aus Weiden und Haselstangen gebaut, mit Kriechtunnel, Hütten und Lagerfeuerstellen.

Das meiste entstand direkt in den Einrichtungen zusammen mit den Kindern und den Eltern. Ich habe dem Kindergarten vorher eine Materialliste geschickt, dann sind wir im Rahmen einer Fortbildung oder mit unseren BAGAGE-Menschen gekommen, um gemeinsam zu bauen.  

Thomas hat dann immer mehr seine Kunstthemen weiterentwickelt, Kunst und Außenspielanlagen. Udo hat mehr Innenräume gemacht, manchmal haben sie auch getauscht. Das größte Projekt in der Anfangsphase von BAGAGE war die Wanderausstellung zu Spielräumen, die Ausstellung tourte durch ganz Deutschland, sogar bis nach Südtirol. 

Auch unsere Projekte zur Öffnung und Entsiegelung von Schulhöfen begannen in dieser Phase. In Karlsruhe, Mannheim, Freiburg oder Darmstadt, haben wir mit Lehrern und mit allen Schüler:innen die Schulhöfe im Rahmen von Projektwochen neu gestaltet. Wir kamen mit 20 Leuten, teilweise haben wir einfach unsere Freunde mobilisiert. Tagsüber haben wir mit den Kindern ihren Schulhof umgebaut und abends wurde gefeiert. Eine wilde Zeit!

Wie habt Ihr die Tatsache gesehen, dass Ihr als aktive Gründer drei Männer wart, aber Eure Kundschaft zum größten Teil aus Frauen bestand? Gab es auch manchmal Eifersüchteleien? Hat sich daran etwas verändert?

Damals waren mehr als 95 % der Teilnehmenden weiblich. Vielleicht waren die Rollen noch anders. Wir waren allerdings recht „frauenbewegte“ Männer. Wenn wir in unserem Rollenverständnis nicht anders als der Mainstream gewesen wären, hätten wir bei unseren Frauen keine Chance gehabt, wir wären niemals mit ihnen zusammengekommen. Viele Frauen in unserem Umfeld haben zum ersten Mal Männer kennengelernt, die das traditionelle Männerbild nicht leben wollten.

Wenn wir auf die Baustellen gegangen sind, waren schon klassische Bauarbeiter dabei, aber immer auch Frauen. Es war nicht wirklich ein Thema, dass der Leitungskern nur aus Männern bestand. Später kam dann Renate (Bölstler) als erste Frau dazu, die eine Leitungsposition innehatte. Davor gab es auch schon Bemühungen, Frauen mehr in die Leitung einzubinden, aber es hat dann einfach nicht gepasst. Die attraktiven Stellen waren sowieso schon langfristig besetzt. Bei den Referent:innen hatten wir immer schon viele Frauen. 

Ihr habt damals eine neue Pädagogik ausgerufen. Was war so neu oder anders daran? 

Unsere Pädagogik war nicht unbedingt neu. Neu an der Sache war nur, dass wir einen Ort geschaffen haben, wo sich Menschen zur Fortbildung treffen konnten, die aus allen möglichen Bereichen kamen. Bis dahin konnten sie sich nur in ihrem eigenen Umfeld weiterbilden. Außerdem hatten wir mit den BAGAGE-Räumen eine Umgebung geschaffen, in der andere, sinnlichere Lernformen möglich waren. 

Unsere pädagogischen Themen und damit die Inhalte unserer Fortbildungen kamen aus verschiedenen progressiven Richtungen, die Reggio-Pädagogik hat eine große Rolle gespielt. Wir haben die Position vertreten, dass die Erzieherinnen und Erzieher Begleiter und Ermöglicher sein sollten. Sie sind dazu da, dem Kind zu helfen, seine eigenen Stärken zu entwickeln, Raum zu schaffen selbsttätig seine Lust aufs Entdecken und Wissen zu fördern und seine Entwicklung selbst zu bestimmen. Die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Teilnehmenden bei den BAGAGE-Fortbildungen haben einen Austausch ermöglicht, den viele als ein Geschenk für sich mitnehmen konnten.

Wie hat sich Deine Sicht auf gute Pädagogik in den ganzen Jahren seither entwickelt?

Eigentlich hat sich gute Pädagogik gar nicht verändert, nur die Voraussetzungen sind heute andere. Das betrifft vor allem die mediale Welt, aber auch die Dichte an Regeln. Früher haben wir einfach acht Kinder ins Auto gepackt und sind schwimmen gefahren, das geht so heute nicht mehr. 

Die vielen Regeln haben sicher einen berechtigten Hintergrund, man wollte die Arbeit und die Ausbildung von Erzieher:innen professionalisieren. Beobachtungsbögen zum Beispiel können viel helfen, aber es engt eben auch ein. Am Ende ist es so: Wenn Du gute Erzieher:innen hast, kannst Du gut arbeiten. Eine gute Ausbildung ist wichtig, aber genauso wichtig ist die Persönlichkeit. Wir brauchen Leute, die Kinder toll finden und mit ihnen im Kindergarten an Ihren Themen und Interessen mitarbeiten wollen! Das vermitteln wir noch heute, daher hat sich im Grundsatz nicht so viel verändert.  

Hat sich die Art von Menschen, die als Kund:innen zu BAGAGE kommen, verändert?

Die alte Generation geht nun in Rente. Neue Kolleginnen und Kollegen rücken nach und zum Glück kommen auch diese zu uns. Die Themen sind inzwischen vielfältiger geworden. Traumatisierte Kinder mit Fluchterfahrung, eine stark veränderte Medienwelt, aber auch die Belastung durch Personalmangel ist heute anders.

Die größte Änderung ist vielleicht der Medieneinfluss, das merkt man an allen Ecken und Enden. Manche Eltern sieht man nur aufs Handy gucken, wenn sie den Kinderwagen schieben. Sind sie überfordert? Es müssen neue Wege gefunden werden, das ist wirklich schwierig. Vielleicht stellt sich am Ende heraus, dass alles ok war, so wie es jetzt läuft, vielleicht aber auch nicht.

Heute gibt es eine viel größere Bandbreite an Kitas. Vom Kinderbauernhof, wo die Kinder Hühner füttern und den Stall ausmisten über Waldkindergärten bis hin zu den klassischen konfessionellen Kitas gibt es fast alles. Insgesamt gibt es viele tolle Nischen. 

Du hast Dir schon vor 16 Jahren (in einem Interview mit dem Fabrik-Rundbrief) gewünscht, mit 75 Jahren mit den Urenkeln am Strand zu sitzen und Sandburgen zu bauen. Jetzt hast Du Enkel im Kindergartenalter. Ist deren Leben heute anders als das vor 35 Jahren, als Du selbst in der Fabrik-Kita gearbeitet hast? 

Ob ich das noch schaffe? Ich bin jetzt 66 die müssten ja dann…, oh Gott, nein das schaffen wir nicht mehr. 

Für das Kind ist es heute nicht anders als vor 35 Jahren. Wenn du ein Kind aufwachsen siehst, siehst du ein wahnsinniges Interesse an der Welt. Welche Dinge die wichtig finden, ist erstaunlich. Letzte Woche war ich mit meinem Enkel auf dem Brettlemarkt, der Kleine hat minutenlang nur die Bergwacht angeschaut. Manchmal wundern wir uns darüber, was die Aufmerksamkeit der Kinder erregt, was die toll finden. Das war früher so und heute auch noch und jetzt als Opa kann ich mir die Zeit nehmen und mitstaunen.

Je älter sie werden, desto mehr wird das Interesse geleitet. Aber offen sind sie immer noch, zum Beispiel für Stöcke sammeln und Sandburgen bauen. Die anderen Kinder werden mit zunehmendem Alter wichtiger. Als Opa kannst du nur ein Gegenpol sein. Durch Pfützen laufen, im Dreck buddeln, Spinnen und Regenwürmer sammeln, das ist mein Part. Ich glaube nicht, dass sich bis zum Alter von drei bis fünf Jahren etwas geändert hat. Danach wird alles anders. 

Du hast in den 32 Jahren die verschiedensten Positionen bei Bagage bekleidet. Welche war die spannendste? Welche am wenigsten?

Am wenigsten stimmig war die Geschäftsführerposition für den Bildungsbereich, da habe ich mich nicht sehr wohl gefühlt, das begann kurz vor Corona. Es war eine harte Zeit mit vielen Unsicherheiten und auch schwierigen finanziellen und damit existenziellen Entscheidungen. Zum Glück war ich nicht allein, Thomas ist dann in die Gesamtgeschäftsführung mit der Gründung der gemeinnützigen GmbH wieder eingestiegen. 

Die spannendste Phase war, als ich die Mitbeteiligungsgeschichte aufgebaut habe. Meine Aufgabe war, diese Mitbeteiligungsprojekte zu koordinieren. Das hat wahnsinnig Spaß gemacht. Bea war relativ bald schon mit dabei. Bea war immer schon eine tolle Anpackerin, die vor nichts zurückgeschreckt, weder vorm Betonmischen noch vorm Steineklopfen. Nur vor Leuten reden wollte sie noch nie so gerne.

In die Rolle der Laberbacke bin ich auch ein bisschen gedrängt worden, weil das nicht nur Bea nicht wollte. Der Brauxi (Martin Braucks) hat auch nicht viel geredet und der Pablo konnte noch nicht so gut deutsch. Er hat es mit seiner lustigen Art aber trotzdem geschafft mit den Kindern gut zu arbeiten. Am Anfang ist mir die Rolle auch nicht so leicht gefallen. 

Welches sind die wichtigsten Ratschläge, den Du BAGAGE für die Zukunft geben möchtest? 

Ich find‘s gut, dass Heike gekommen ist. Du (Friedemann) hast Dich richtig reingekniet, hast Dich als Soziologe mit der Pädagogik auseinandergesetzt. Aber Heike weiß von den Kindern und der täglichen Arbeit mehr als wir alle. Sie ist fit in allem Fachlichen. Feedback mit Rückmeldebögen ist wichtig, aber ein Gefühl für das, was Kinder interessiert und was sie können, ist elementar. 

Zurzeit macht es mir wahnsinnig Spaß hier zu arbeiten, ich gehe fast schon schwereren Herzens, als vor einem halben Jahr. Mit Bea habe ich hier gefühlt ein halbes Leben verbracht – so eine super Kollegin zu verlieren ist bitter, aber es bleibt natürlich die Freundschaft und tiefe Verbundenheit. Birgit, die auch schon Ewigkeiten hier ist, unsere künstlerische Leiterin und Freundin macht ebenso einen super Job. Sie führt und entwickelt die Inhalte der Atelier- und Werkstattpädagogik und alle künstlerisch/pädagogischen Themen mit wahnsinnigem Engagement weiter – das ist auch eines unserer Alleinstellungsmerkmale. 

Friede macht ebenso einen super Job. Ich habe das Gefühl, dass es BAGAGE mit ihm als Geschäftsführer wunderbar geht – organisatorisch wie auch finanziell. Ich habe ein super positives Gefühl mit diesem nun neu aufgestellten Team und kann so beruhigt gehen.

Wie kann sich ein Mensch auf einen derart starken Wandel wie den „Ruhestand“ vorbereiten? Kennst Du Leute, denen das richtig gut gelungen ist?

Ich kenne beide Seiten. Für manche ist es ganz furchtbar, manche kommen in große Ehekrisen, haben eine Freundin in Berlin oder flüchten ständig. Andere, die es besser hinkriegen, engagieren sich ehrenamtlich, machen wieder beim Fußballklub mit, arbeiten in der Essensausgabe für Wohnungslose, fahren Bürgerbus. Einer verreist ständig mit seiner Frau, dem geht’s wahnsinnig gut. Eine Möglichkeit ist auch, sich einen Nebenjob zu suchen.

Ich habe großes Glück, dass ich drei Enkel habe, die ganz in der Nähe wohnen, wo ich sehr oft und sehr gerne eingespannt und gefragt bin. Aber das ist nur eine kurze Phase, wenn die Enkel sieben oder acht sind, wird das anders. 

Du bist sehr stark in der Kommunikation und Du bist von einer politischen Partei für den Gemeinderat aufgestellt worden. Was wirst Du als Ministerpräsident anders machen als Kretschmann? Speziell in der Bildungspolitik?

Was ich anders machen würde, ist diese extreme Verwaltungsgeschichte. Ich würde komplett andere Strukturen einführen, Schulen selbstverantwortlicher werden lassen. Ich würde die Oberschulämter erden und die Verwaltung allgemein viel schlanker machen. In vielen Bereichen könnte es kürzere Wege geben, könnten Systeme vereinheitlicht werden. Der Lehrplan gehört von Grund auf reformiert.

Und bei den Fachkräften? Willst Du viele nachqualifizierte Leute haben, die schlecht ausgebildet sind? Oder willst Du Erzieher:innen haben, die möglichst gut ausgebildet sind? Wenn man die Wahl hat, ist es klar. Aber Du brauchst vor allem Menschen, die ein natürliches Empfinden haben, die gut auf Kinder zugehen können und Kinder empathisch begleiten können. 

Pädagog:innen und Kinder, die einen anderen Herkunfts-Hintergrund haben, ticken oft ganz anders, nicht nur die aus der Ukraine oder aus Syrien, das fängt schon bei Kindern aus Frankreich an. Die sind einen sehr viel autoritäreren Stil gewohnt. Es gibt kein Allheilmittel, aber Ganztagesschulen könnten vielleicht vieles auffangen und auch Chancengleichheit für alle Kinder ermöglichen. Den Herrn Kretschmann finde ich, dafür dass selbst Lehrer war, nicht  sehr bildungsfreundlich.

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